„Der „Dialog der Generationen“ bildet unseren thematischen und künstlerischen Schwerpunkt für die kommende Theatersaison. Bereits in den vorangegangenen Spielzeiten haben wir die Zusammenarbeit mit jungen Menschen immer weiter in den Fokus unseres Selbstverständnisses gestellt. Mit der Geburtsstunde der jungenMET im März 2012 möchten wir ein Signal setzen, das über die Metropolregion in die deutsche Theaterlandschaft hinausgetragen wird.
Das künstlerische Selbstverständnis eines zeitgenössischen Musiktheaters für junge Menschen als Fortführung der Oper zeigt sich darin, dass es mit seinen Erzählweisen die Tradition und die Moderne des Musiktheaters verbinden kann. Diese Form der Vermittlung schlägt damit auch Brücken zur kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen.
Denn eine zeitgemäße Klangsprache und berührende, unserer heutigen Lebenswelt angemessene Geschichten werden vor allem jungen Menschen neue und dringend benötigte Perspektiven eröffnen. Das wollen wir in unserer gemeinsamen Arbeit ernst nehmen.
Die Kooperation zwischen dem Theater Pfütze und dem Stadttheater Fürth hat sich bereits seit 15 Jahren bewährt. Die Verbindung zwischen einem seit über 100 Jahren in seiner Umgebung und seinen kulturellen Hintergründen verankerten städtischen Theater und einem freien Theater mit der vorrangigen Zielgruppe Kinder und Jugendliche bereichert den künstlerischen Diskurs auf beiden Seiten. Wir sind dankbar für die Kooperation der jungenMET einen solchen Partner gefunden zu haben.
Ich danke auch der Emanuel Stiftung für die großartige Unterstützung der jungenMET! Durch die Einrichtung eines Fonds für sozial schwächere Familien, durch den „Emanuel-Taler“ wird allen Kindern, zusammen mit den Eltern ein Theaterbesuch ermöglicht. Denn Theater und die Auseinandersetzung mit den behandelnden Themen sollte allen Kindern, ohne Rücksicht des sozialen Backgrounds, offen stehen. Nur so kann ein wirklicher Dialog der Generationen stattfinden, der einen grundlegenden Baustein zum Funktionieren einer von Toleranz und Engagement getragenen Gesellschaft darstellt.“
Werner Müller, Intendant Stadttheater Fürth
www.stadttheater.fuerth.de
Stadttheater Fürth – Geschichte
Rückblick auf eine der traditionsreichsten Spielstätten Bayerns
Das Stadttheater Fürth steht inmitten von Fürth, zwischen Frauenkirche und Rathaus. Es wurde in den Jahren 1901 und 1902 nach Plänen des Wiener Architektenbüros Fellner & Helmer im neubarocken Stil erbaut. Die Inneneinrichtung folgt dem Stil des Neurokoko.
Die Architekten waren ursprünglich mit den Planungen und Bau eines Theaters in Czernowitz (heute Ukraine) beauftragt. Allerdings wurde der Bau dort wegen Finanzierungsproblemen verschoben. Kurzfristig verwendeten die Architekten die Pläne für das Fürther Theater. 1904-1905 wurde dann auch in Czernowitz der Bau nachgeholt. So stehen in den beiden Städten fast identische Theater.
Das ehemalige Fürther Theater
Es gab in Fürth schon seit 1816 ein festes Theater, einen schmucklosen, klassizistischen Bau, an den heute nur noch der Straßenname „Theaterstraße“ erinnert. Um die Jahrhundertwende entsprach jenes Haus nicht mehr den Brandschutzbestimmungen und war für die stark gewachsene Kommune mittlerweile auch zu klein geworden.
Stattdessen sollte ein repräsentativer Bau entstehen und ein Spendenaufruf des 1898 gegründeten Theaterkomitees die Realisierung des Neubauprojekts unterstützen. Innerhalb einer Woche gingen 283.873 Reichsmark an Spenden der Fürther Bevölkerung ein; eine Summe, die einem Viertel der Baukosten des Neubaus entsprach. Bemerkenswert ist, dass die jüdischen Mitbürger Fürths („Fränkisches Jerusalem“) mit knapp 60% den Hauptanteil dieser Spenden beisteuerten.