„Spartenstich“ mit starkem Wanja.

Am 04. März 2012 berichtete die Nürnberger Zeitung über die Premiere der neuen Kinder- und Jugendmusikreihe „junge Met“ mit der Inszenierung „Der starke Wanja“ am Stadttheater Fürth.

Ginge es nach Staatsminister Heubisch, lösen Eltern mit dem Eintrittsticket in die Kinderoper langfristig und praktischerweise auch gleich die Übertrittsfrage fürs Gymnasium. Denn musische Bildung, so Heubisch, sei der Schlüssel für die Weiterentwicklung der Jugend und ein Sprungbrett aufs Gymnasium.

Der Kunst- und Wissenschaftsminister ist also in Fürth angereist, um beim Spaten-, pardon Spartenstich der neuen Kinder- und Jugendmusiktheaterreihe „junge MET“ den symbolisch ersten Schritt zu tun und dem ambitionierten Projekt rhetorisch zwar stark vereinfacht, aber in der Sache notwendig, die politische Weihen zu spenden.

Da steht er nun auf der Bühne des Stadttheaters Fürth, nur kurz, aber nicht allein für einen konzeptionellen Ansatz, den auch Dagmar Wöhrl, Kulturreferentin Elisabeth Reichert und der CSU-Fraktionsvorsitzende Sebastian Brehm vertreten.

Wissend nehmen die Kinderkulturerzeuger des Theater Pfütze, allen voran Produktionsleiter Martin Zels, einen Kerl an die Hand, der dabei so gut wie kein anderer die programmatische Zündschnur legen kann: Wanja (Alexander von Hugo), der Bauernjunge mit dem Hang zu Müßiggang und starker Empfindsamkeit in einer von Arbeit und Armut geprägten Umwelt.

Er bringt es nach zahlreichen Abenteuern zum Zaren. Der Außenseiter und Antiheld aus Otfried Preußlers Kinderbuch „Die Abenteuer des starken Wanja“ schafft blühende Projektionsgärten und zeigt wie mit Mut und Ausdauer ein hohes Ziel erreicht werden kann.

Die Sache richtet sich, gestützt von Peter Fuldas differenzierten Kompositionen, zur dramaturgischen Kunstgröße. Zwischen Kunstlied und Opernarie wird ein breites und eigenwilliges Spektrum starker musikalischer Impulse bedient. Fulda illustriert als kongenialer Dialogpartner zur Regie von Annette Gleichmann den phantastischen Entwicklungsreigen mit präzisen Klangbildern in einem Kosmos bewährter Pfütze-Ästhetik.

Das Libretto von Horst Hawemann und dessen Co-Autor Florian bewegt sich traumwandlerisch sicher auf Preußlers Spuren und rangiert die Poesie zielsicher neben die Logik. Es ist bejubelte Hoffnung zu vermelden, dass sich die Sparte Kindermusiktheater einen festen Platz im Fürther Spielplan und in den Herzen erobern wird. Chapeau!

Den kompletten Artikel finden Sie auf www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/

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